Stadtlabor Transformation großer Handelsimmobilien 2

23.11.2023
9:00 - 15:00 Uhr
CORE Oldenburg
CORE Oldenburg
Vom Kaufhaus zur kulturell-kreativen Mixed-Use-Immobilie

Fachaustausch am 23. November 2023 // Möglichkeit zur Teilnahme am „Forum Zukunft Stadt“ am Vortag (22. November 2023)

Wie können Großimmobilien, etwa ehemalige Kaufhäuser, so nachgenutzt werden, dass sie wirtschaftlich funktionieren und gleichzeitig die Innenstadt attraktiver machen? Dieser Fragen widmen wir uns in der Vernetzungsinitiative „Gemeinsam für das Quartier“ bereits seit längerem. Dabei nehmen wir gemeinwesenorientierte Nutzungsmischungen mit starken (sozio-)kulturellen und kreativwirtschaftlichen Elementen und einer neuen kollektiven Identität und Gemeinschaft in den Blick – als Alternative zum bloßen Nebeneinander klassischer Nutzungsbausteine wie Einzelhandel, Wohnen, Büros.

Die nicht-öffentliche Arbeitssitzung in Kooperation mit dem Oldenburger Architekten und Unternehmer Alexis Angelis und dem Team CORE richtet sich an einen kleinen Kreis von Expert:innen und Praktiker:innen, die sich derzeit aktiv um die Umnutzung einer leerstehenden Großimmobilie bemühen oder entsprechende Prozesse bereits anschieben. Im Gegensatz zu vielen kommunal gesteuerten Umnutzungen ist das CORE ein privates Vorhaben, das der Architekt und Geschäftsmann Alexis Angelis umgesetzt hat. Der Fokus des Workshops liegt darauf, welche Voraussetzungen und Auflagen es bei Politik, Verwaltung, Betreibern, in der Förderung sowie bei Gesetzgebung und Verfahren braucht, um Wirtschaftlichkeit und Gemeinwohlorientierung in nutzungsgemischten Großimmobilien erfolgreich zu vereinbaren.

Bei Interesse an der Veranstaltung melden Sie sich gerne unter: h.mages@deutscher-verband.org.

„Forum Zukunft Stadt“ am 22. November 2023

Am Mittwoch, 22. November 2023, ab 16:00 Uhr gibt es die Möglichkeit an der öffentlichen Veranstaltung „Forum Zukunft Stadt“ des CORE und des Bund Deutscher Architekten (BDA) im CORE teilzunehmen. Dabei werden in hochkarätigen Impulsen und bei Podiumsdiskussionen die Potenziale von Umbrüchen in der Stadtentwicklung beleuchtet.

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Agenda

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Ergebnis

CORE Oldenburg: Vom Kaufhaus zur kulturell-kreativen Mixed-Use-Immobilie

Zweite Stadtlabor-Sitzung der Vernetzungsinitiative „Gemeinsam für das Quartier“ zur Transformation großer Handelsimmobilien

Wie können Großimmobilien, etwa ehemalige Kaufhäuser, so nachgenutzt werden, dass sie wirtschaftlich funktionieren, dem Gemeinwesen dienen und gleichzeitig die Innenstadt attraktiver machen? Dieser Frage widmet sich die Vernetzungsinitiative „Gemeinsam für das Quartier“ bereits seit längerem. Dabei nimmt sie gemeinwesenorientierte Nutzungsmischungen mit starken (sozio-)kulturellen und kreativwirtschaftlichen Elementen und einer neuen kollektiven Identität und Gemeinschaft in den Blick – als Alternative zum bloßen Nebeneinander klassischer Nutzungsbausteine wie Einzelhandel, Wohnen, Büros. Der Auftakt fand im Juni 2023 in der Markthalle Wolfsburg statt. Gemeinsam mit dem Team des CORE in Oldenburg organisierte die Vernetzungsinitiative nun am 23. November 2023 einen zweiten Expert:innenworkshop in Oldenburg. Dabei waren 20 ausgewählte Expert:innen aus Kommunen, Immobilienwirtschaft, Wissenschaft und Stiftungen, die derzeit aktiv an Transformationsprozessen beteiligt sind. Der Fokus des Workshops lag darauf, welche Voraussetzungen es braucht, um Wirtschaftlichkeit und Gemeinwohlorientierung in nutzungsgemischten Großimmobilien erfolgreich zu vereinbaren.

Nutzungsmix aus Coworking, Markthalle, Veranstaltungen & Gemeinwohlorientierung

Im Gegensatz zu vielen kommunal gesteuerten Umnutzungen ist das CORE ein privates Vorhaben. Es eröffnete im April 2021 in den Räumlichkeiten eines ehemaligen Hertie-Kaufhauses am Rande der Oldenburger Fußgängerzone. Als neuer „Kern“ der Stadt soll es zur Vernetzung verschiedener Branchen beitragen und Treffpunkt sein für Unternehmen, Start-ups, Kreative „und alle, die etwas bewegen wollen“. Das CORE besteht aus vier Bausteinen: einem Coworking Space, einer Markthalle, Veranstaltungsbereichen sowie Verkaufsflächen für kreative Einzelhändler. Ein weiterer Baustein ist die Schaffung von weitestgehend kostenfreien Angeboten zur Vernetzung der Menschen vor Ort. Hinter dem Konzept und Betrieb des CORE steht der Oldenburger Architekt und Unternehmer Alexis Angelis. Die Finanzierung erfolgte ohne öffentliche Gelder. Sie wurde durch das Eigenkapital einer regionalen Investorengruppe und durch Crowdinvesting unterstützt. Zentrale Rolle nehmen zudem Partner und Sponsoring ein.

Herausforderungen der Transformation

Neben einem Rundgang durch das CORE wurden bei dem Workshop Aspekte diskutiert, die bei der Transformation von Großimmobilien berücksichtigt werden müssen. Auch wenn Kommunen sich nicht selbst mit Fördergeldern einbringen, sollten sie dennoch Privatleute, die Umnutzungen mit einem Mehrwert für die Allgemeinheit und die Stadt umsetzen, wertschätzen und kooperativ unterstützen. Was Prozesse angeht, so wurden Zwischennutzungen intensiver diskutiert, können sie doch Trading-Down-Effekten des Umfeldes vorbeugen. Zudem bieten sie die Chance, neue Nutzungsbausteine und Zielgruppen auszuprobieren. Jedoch sollte berücksichtig werden, dass es auch langfristige Perspektiven für die Transformation der jeweiligen Immobilie braucht und Kreative sich nicht gerne vor einen Karren spannen lassen. Daher sollte insbesondere bei der baulichen Anpassung sichergestellt werden, dass die Ausstattung möglichst flexibel ausgestaltet ist und Nutzungen im Verlauf der Zeit angepasst werden können. Das kommunale Vorkaufsrecht stellen ein wichtiges Instrument dar, um als Kommune Zugriff auf Schlüsselimmobilien zu erhalten und Verantwortung für die Entwicklung und ggf. Betrieb zu übernehmen. Überteuerte Grundstückspreise sind in diesem Zusammenhang jedoch eine große Herausforderung. Ist der Erwerb durch die Kommune nicht möglich, kann es schwierig sein, Immobilieneigentümer:innen heranzukommen und die Interessen hinsichtlich der Nachnutzung abzustimmen. Insgesamt sprachen sich die Teilnehmenden dafür aus, den Austausch zu intensivieren. 2024 sollen zwei weitere Stadtlabore zum Thema Großimmobilien stattfinden.

Abbildungen

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© Heike Mages, DV