Am 26. April 2023 beschäftigte sich die Vernetzungsinitiative „Gemeinsam für das Quartier“ auf Einladung von Stephanie Reiterer von bauwärts und dem Bayerischen Landesverband Kultur- und Kreativwirtschaft (BLVKK) und Maria Lang vom Kulturamt Regensburg in einem Impulslabor mit dem Thema „Neue Kulturorte“ in Regensburg. Dabei ging es insbesondere um drei Fragen: Zum einen sollte gemeinsam eine Definition dieser neuen Kulturorte herausgearbeitet werden. Was zeichnet neue Kulturorte eigentlich aus? Wer gestaltet sie? Welche Nutzungen finden zusammen und woran wird angeknüpft? Zum anderen interessierte die Vernetzungsinitiative, wie explorative Strategien auf dem Weg zu diesen kulturellen Orten aussehen können. Als dritter Aspekt lag das Augenmerk der Vernetzungsinitiative auf dem Zusammenspiel kultureller und kreativer Orte und Netzwerke. Wie kann dieses in eigendynamischen kulturell-kreativen Ökosystemen gestaltet werden? Mit dem Impulslabor sollte der angestoßene Diskurs vom 20. März 2023 in Bernburg vertieft werden, bei dem evaluiert worden war, wie kreative, junge Stadtmacher:innen mit ihren Initiativen und Leistungen zu Partnern einer aktivierenden Stadtentwicklung werden können.
M26: Ein Kulturort für alle
Als Praxisbeispiel und Impuls für die Vernetzungsinitiative „Gemeinsam für das Quartier“ diente das M26, ein neuer Kulturort in einer ehemaligen Apotheke in einer ehemaligen Regensburger Prachtstraße, die das Einfallstor vom Bahnhof in die Stadt bildet. Die Räumlichkeiten sind im Besitz des Kulturamtes, das diesen den örtlichen Kulturschaffenden für ein Jahr zur Verfügung stellt. Entstanden ist dieser Kulturort als Ergebnis der „Kultur-Inventur“, die der Fotograf Florian Hammerich und der Gestalter Florian Toperngpong während der Corona-Pandemie gestartet hatten. Sie wollten den unter der Corona-Krise leidenden Regensburger Kulturschaffenden ein Gesicht in der Stadt geben und interviewten sie dafür. In der Auswertung der Interviews wurde deutlich, dass es an einem städtischem (Experimentier-)Raum mangelt. Das Kulturamt fand dafür die Räumlichkeiten in der Maximilianstraße 26. Seit Januar 2023 bespielt nun ein Netzwerk aus der Regensburger Kunst- und Kulturszene sowie der Soziokultur das „M26“ in einer Zwischennutzung noch bis Ende des Jahres. In der Aktivierungsphase gestaltete das Kulturamt die Nutzungen eher „von oben“. Danach wurde die Koordination des Raums zu einem „Kulturort für alle“ ausgeschrieben. Bauwärts überzeugte dabei durch die angedachte Mischung und ganztägige Nutzung, erklärte Carolin Binder vom Kulturamt und Projektleiterin des M26. So veranstalten nun Kulturschaffende und Künstler:innen Ausstellungen, Lesungen, Führungen, Theater- oder Siebdruck-Workshops. Außerdem werden kostenfreie Atelierplätze vergeben, für die man sich im Gegenzug für den Ort engagieren soll. Das Programm ist offen – Ziel ist eine schrittweise, erprobende Entwicklung des Profils vom M26 im Zusammenwirken mit Vertreter:innen unterschiedlicher Kernzielgruppen.
Gemeinwohlorientierte Kulturorte stellen die Menschen in den Mittelpunkt
Kulturorte seien nach dem Anthropologen Marc Augé sogenannte „Nicht-Orte“ ohne Identität, so Maria Lang, Leiterin des Kulturamtes der Stadt Regensburg. Was sie ausmache und zu „Räumen“ transformiere, das seien die Menschen, führte sie zum Beginn der Veranstaltung ein. Stephanie Reiterer von bauwärts und dem BLVKK ergänzte in ihrer Begrüßung: „Am Anfang eines soziokulturellen, kreativen Ökosystems stehen Menschen, die Ideen entwickeln und Räume schaffen, in denen kultur- und kreativwirtschaftliche Praxis gelebt werden kann“. Die „lernende Verwaltung“ nehme dabei eine Schlüsselrolle ein, führte Maria Lang aus, „gerade, weil die Stadt als urbanes Ökosystem eben nie schlüsselfertig übergeben wird“. So versteht auch Prof. Reiner Schmidt von der Vernetzungsinitiative „Gemeinsam für das Quartier“ und der Initiative „Stadt als Campus“ Stadtentwicklung als permanentes Experimentierfeld. Mit diesem Ansatz sei es möglich, dass der kreative Nachwuchs einen städtischen Entfaltungsraum, wie das M26, bekomme. Maria Lang als kommunale Vertreterin sieht sich als Impulsgeberin solcher Prozesse und will Überzeugungsarbeit leisten, damit Orte wie das M26 nicht nur temporär, sondern auch langfristig existieren. Auch Carola Kupfer vom Bayerischen Landesverband Kultur- und Kreativwirtschaft (BLVKK) setzt sich für solche Kulturorte ein. Sie betonte, wie sehr dabei die Kulturschaffenden mit der Kreativwirtschaft zusammen an einem Strang ziehen sollten. Dafür arbeiteten sie im BLVKK aktuell an einer Plattform, in der sie in Bayern möglichst viele solcher kulturell-kreativwirtschaftliche Räume identifizieren. Wichtig bei neuen Kulturorten sei ihre Ausrichtung, so Stephanie Reiterer: „Es geht nun nicht mehr um die kreative Stadt, sondern um die gemeinwohlorientierte Stadt“, erklärte sie und ergänzte, dass diese gemeinwohlorientierten Orte nicht nur den Raum und die Straße, sondern ganze Quartiere und Innenstädte prägten und diese lebendig machten.
Einen inklusiven Kulturort gestalten
Grundlegend bei der Gestaltung eines Kulturortes „für alle“ ist es, alle Menschen miteinzubeziehen, auch diejenigen, die von Hürden betroffen sind, machte Miriam Kreutzer deutlich. Sie promoviert zum Thema „Caring Urbanism“ und ist Mitglied der Urbanen Liga. Dafür sollten genau die Personen, die Barrieren haben, diese Räume als Expert:innen gestalten, dafür entlohnt und mit in den Prozess geholt werden. Denn nur sie wüssten, wie für sie Hindernisse abgebaut werden können. Betroffene sind beispielsweise Eltern, die durch die Kinderbetreuung zeitlich eingeschränkt sind, Personen, die nicht Deutsch sprechen, Personen mit körperlicher Beeinträchtigung, Personen aus der LGBQTI+-Community, Menschen mit Migrationshintergrund, arbeitslose Personen und viele weitere Menschen. In der praktischn Ausführung könnte dies zum Beispiel heißen, Kollaborationen mit anderen sozialen Vereinen einzugehen, Kinderbetreuung anzubieten, mehrsprachige Webseiten einzuplanen, kostenlose Aktivitäten anzubieten oder „Solipreise“ je nach persönlicher Situation einzuführen sowie Rampen und genderneutrale Toiletten zu installieren. Als wichtigen Ansatz für konsumfreie Räume könnte es das „WWW“ geben: kostenfreies Wasser, WC und W-Lan.
Empathie, Einbezug des Umfelds & Wissenstransfer
Wie funktionieren andere neue Formen von Kulturorten? Um zu diskutieren, wie Kulturtorte in eigendynamischen kulturell-kreativen Ökosystemen gestaltet werden können, gaben zunächst verschiedene Akteur:innen Einblicke in ihre Arbeit. Jan Lotter von der Hochschule für Gestaltung (HfG) in Offenbach am Main stellte das „UND“-Projekt vor. Das UND war eine Zwischennutzung über neun Wochen in einer ehemaligen Bankfiliale, direkt gegenüber vom Rathaus. Es diente als konsumfreier Dritter Ort, den ein Team aus Design- und Kunstsstudierenden der HfG bespielte. Lotters Empfehlung für neue Kulturorte ist, Empathie für den Ort und die Menschen zu entwickeln, wach zu sein und Veränderungen wahrzunehmen, sowie proaktive Netzwerkarbeit zu betreiben. Die Künstlerin Susanne Neumann berichtete anschließend über die Umwandlung des ehemaligen Badehauses im oberpfälzischen Dorf Maiersreuth an der tschechischen Grenze in einen Kunst- und Kulturort. Sie zeigte, wie wichtig es ist, die Bevölkerung einzubinden, beispielsweise durch gemeinsam gestaltete Ausstellungen. Als weiteres Beispiel stellten Niklas Reinhard und Stefanie Probst den Entstehungsprozess des Heizhauses in Nürnberg vor: Auf dem Quelle-Areal hatten sich nach der Schließung des Versandhandels Quelle im Jahr 2009 künstlerische Zwischennutzungen entwickelt. Nach dem Kauf des Geländes durch einen Düsseldorfer Investor zogen die Künstler:innen in die ehemalige Werksfeuerwehr um, das heutige Heizhaus. Nun als Verein mit 150 Mitgliedern und einem Mietvertrag bis 2035 wird dieses Gelände als Möglichkeitsraum zum Beispiel als Holzwerkstatt, Schneiderei, Siebdruckerei oder Proberäume genutzt. Eine Herausforderung sind Auflagen, etwa zum Brandschutz, die es bei der Zwischennutzung nicht gab. Das Wissen, dass die Künstler:innen im Heizhaus bei der Bauertüchtigung sammeln, geben sie über ihre Initiative „bausatz“ weiter.
Zugang zu Anwohnenden erlangen
Jan Weber-Ebnet von bauwärts schilderte, wie es ihnen gelang, aus dem ehemaligen Kloster Frauenzell in der Oberpfalz einen Kulturort zu gestalten. Das Kloster war jahrelang nicht zugänglich, sodass kaum jemand die Räumlichkeiten von innen kannte. Das Team von bauwärts wollte den Raum durch Veranstaltungen zugänglich machen, was die Anwohnenden jedoch eher negativ aufnahmen. Durch den Fokus auf das Wohnen als Artist-in-Residence-Programm und auf ein Kinderprogramm wurde das neue Projekt, das durch das Bayerische Heimatministerium im Rahmen von „Heimat Digital“ gefördert wurde, jedoch gut angenommen. Aus Nürnberg gab Maria Trunk, die bei der Stadt angestellt ist, einen Impuls. Sie hat mit dem „Raumkompass“ die Aufgabe, Akteur:innen zu Zwischennutzungen zu beraten. „Wenn der Inhaber eines ehemaligen italienischen Bistros beispielsweise nicht weiß, was eine Zwischennutzung mit Ausstellungen von Künstler:innen bringen soll, dann kann er zu mir kommen, und ich zeige ihm dem Mehrwert und unterstütze solche Vorhaben. (…) Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass man nicht alle Konzepte eins zu eins übertragen kann. Der Raumkompass fängt bei jeder neuen Zwischennutzung von vorne an, da die Anforderungen an neue Kulturorte sehr divers sind“, so ihr Fazit.
Was sind „neue Kulturorte“?
In vier Gruppen diskutierten die Teilnehmenden schließlich spezifische Perspektiven auf neue Kulturorte: Care und Gemeinwohl, Stadtengagement und Stadtmachen lernen sowie Community Management und Typologien von neuen Kulturorten. Was macht diese neuen Kulturorte eigentlich aus und was unterscheidet sie von klassischen Kulturorten? In der Gruppe zu den Typologien wurde festgehalten, dass neue Kulturorte gemeinwohlorientiert sind und Menschen befähigen, statt sie zu betreuen. Dabei legen sie den Fokus nicht nur auf die Hochkultur, sondern bieten Raum für informelle Alltags- und Subkultur. Außerdem lassen sie Spontanität und Flexibilität zu und geben Zufällen und Kurzfristigkeit bewusst Raum. Dabei bieten sie allen einen geschützten Rahmen, um sich auszuprobieren können. Bedingung dafür ist, dass sie räumlich, finanziell und kommunikativ leicht zugänglich sind. Damit dienen sie dem Wissensaustausch und wirken gleichzeitig als Wissensspeicher. Getragen werden sie von Verantwortungsgemeinschaften, die aus einer Eigendynamik entstehen, die sich durch die neuen Kulturräume entfaltet und durch sie befördert wird. Diese neuen Kulturräume umfassen temporäre sowie langfristig angelegte Projekte, und halten Widersprüche nicht nur aus, sondern erkennen diese an.
Community Management und Betreibermodelle
Welche Betreibermodelle eignen sich für neue Kulturorte? Wie kann ein Communitymanagement dafür aussehen? Auch für das M26 gilt, dass der spezifische Kontext beachtet werden muss. „Eine Idee war es, eine Stelle für das Communitymanagement zur Hälfte über das Quartiersmanagement und zur anderen Hälfte über das Kulturamt zu fördern“, erklärte Stephanie Reiterer. Außerdem könnten Partnerschaften mit Galerien eingegangen werden, die neben einem Community-Café die Finanzierung sichern. Ein Grundprinzip der neuen Kulturorte ist neben dem Bottom-Up-Ansatz das Experimentieren, das bei den Betreibermodellen unbedingt berücksichtigt werden muss. Vor dem Hintergrund, dass diese Kulturorte noch recht neu sind und es keine Blaupausen für das Community Management und die Betreibermodelle gibt, erscheint der Ansatz des M26 sinnvoll, die Entwicklung neuer Kulturorte und Netzwerke explorativ anzugehen. Eine Kuratierung kann dabei Reflexionsprozesse befördern.
Diverse Kulturorte, die zum Engagement anregen
Unter der Perspektive Care und Gemeinwohl wurde insbesondere thematisiert, wie man diverse Communities in neue Kulturorte einbeziehen kann. Dafür ist es zum einen wichtig, sich als Gestalter:in solcher Orte seiner eigenen Privilegien bewusst zu werden, um die Barrieren der anderen Personen wahrzunehmen: etwa Deutsch als Muttersprache zu sprechen, nicht körperlich eingeschränkt zu sein oder keiner Minderheit anzugehören. Neben einer von Beginn an diversen Team-Besetzung, die Zeit beansprucht, um alle Communities einzubeziehen, wurde ein Beirat vorgeschlagen, in dem Personen Mitglieder sind, die von Barrieren und Hürden betroffen sind. Diese könnten dann entlohnt ihre Perspektive in die Prozesse zu neuen Kulturorten einbringen. Daneben wurde aber auch die Sorge für den Raum des Kulturortes angesprochen, da Care-Aufgaben wie Aufräumen und Putzen meist unsichtbar blieben und nicht von allen erledigt werden. Bei einem von Verantwortungsgemeinschaften getragenen Kulturort könnten solche Arbeit könnte beispielsweise als Tagesordnungspunkt in Agenden sichtbar werden. Was das Stadtengagement angeht, wurde diskutiert, dass man Freiräume einplanen müsste, die veränderbar bleiben und Engagement anregen. Denn die Bedingungen der Räume beeinflussen, wie man sich darin verhält (darf man die Wände schmücken oder bemalen, die Möbel verrücken, eigene Ideen einbringen, Dinge mitbringen etc.) Weiterhin wurde nahegelegt, die Verpflichtung der „Kunst am Bau“, nämlich einen Teil der Baukosten öffentlicher Gebäude für Kunstwerke zu verwenden, zu überarbeiten. Statt einer Fassadenbemalung könnte man dieses Geld dann etwa auch nutzen, um Dinge zu finanzieren, die die Gemeinschaft und die Bürger:innen stärken. Dies würde zudem eine Identifizierung mit dem Neubau befördern. Um den Kontakt zu den Menschen zu bekommen, könnte ein Quartiersportale dienen, also eine digitale Plattform mit allen Akteur:innen im Quartier.
Kultur- und Kreativwirtschaft als gleichberechtigte Partner der Stadtentwicklung verstehen
Neben der Förderung der Kulturschaffenden unterstützt die Stadt Regensburg die Kreativwirtschaft sehr aktiv. Bei der Deutsch-Österreichischen URBAN-Tagung in Regensburg nach der Veranstaltung von „Gemeinsam für das Quartier“ wurde die Kreativwirtschaft als Impuls für die aktivierende Stadtentwicklung thematisiert. Maria Lang vom Kulturamt Regensburg plädierte dafür, genau wie Prof. Reiner Schmidt von „Gemeinsam für das Quartier“, die Kultur- und Kreativwirtschaft als gleichberechtigte Partner:innen „ohne Bindestrich“ zu behandeln. In Regensburg ist insbesondere das „Degginger“ zum „Wohnzimmer“ der Kreativschaffenden geworden, berichtete Sebastian Knopp, Clustermanager Kultur- und Kreativwirtschaft der Stadt Regensburg. Das „Degginger“ ist eine ehemalige überregionale Buchhandlung in der Regensburger Altstadt, die die Kommune der lokalen Kreativwirtschaft zur Verfügung gestellt hat. Nun beinhaltet es neben einem Café mit multifunktionalem Veranstaltungsraum Co-Working-Räume und ein Gründer:innenzentrum und bietet verschiedene Kulturangebote an. Sebastian Knopp appellierte für eine Verwaltung, die nicht nur als Genehmigerin, sondern auch als Gestalterin auftritt und interdisziplinäre Arbeit auf Projektebene schafft. Das erfordere das gemeinsame Denken und Vernetzen von Ressourcen – und das Durchbrechen von vorherrschenden Silo-Strukturen im Verwaltungsapparat, so Knopp. Ein Beispiel, wie Kreativschaffende in Regensburg Ideen für die Stadtentwicklung entwickeln können, ist das „Labor der Kreativen Köpfe“ unter der Leitung von Caroline Hoffmann. Kreative konzipieren in dem Labor in multidisziplinären Gruppen und im Dialog mit den Bewohner:innen und der Stadtverwaltung Projektideen basierend auf den Bedürfnissen der Bewohner:innen. Scheitern ist dabei explizit erlaubt. So hat das Labor beispielsweise die Konzept- und Prototypenerstellung für ein leerstehendes Kino ausprobiert und veranschaulicht.
Perspektiven für die Entwicklung neuer Kulturorte
Bei den beiden Veranstaltungen wurde deutlich, dass verwaltungsseitig die Bereiche „Kultur“, „Kreativwirtschaft“ und „Stadtentwicklung“ im Rahmen von Innenstadtstrategien, Wohnquartierstrategien und Neubaustrategien im Idealfall zusammenarbeiten sollten. Dabei sind kulturelle Orte und Netzwerke konstituierende Instrumente dieser Strategien sowie Partner in lokalen Verantwortungsgemeinschaften. In Regensburg ist die Ausgestaltung strategischer Partnerschaften zwischen Kultur, Kreativwirtschaft und Stadtentwicklung bereits „State of the Art“, bedarf aber in vielen Gemeinden sowie insbesondere bei Wohnquartiers- und Neubaustrategien noch der Erprobung und Fundierung. Formate wie das M26, bei dem über ein Jahr Nutzungen für eine neue Art von Kulturort und Netzwerk erprobt werden, weisen in die richtige Richtung. Ihre kritische Auswertung kann neue Wege aufzeigen. Neben Ladenlokalen haben auch leerstehende Kaufhäuser, Kirchen und Klöster sowie bisher unscheinbare Kioske Entwicklungspotenzial als kulturelle Impulsorte und können zu attraktiven Knotenpunkten in kulturell-kreativen Ökosystemen werden.